Nach dem letzten Pokalwochenende stand am vergangenen Samstag der Ligaalltag in Spandau auf dem Plan. Nachdem man vor zwei Wochen das erste Mal in die positiven Punkte kommen konnte, wollte man die positive Atmosphäre weitertragen und sich auswärts in Spandau behaupten. Bisher hatte Spandau eine gute Saison gespielt und lediglich gegen die auf den beiden ersten Plätzen platzierten OSFler und Hellersdorfer verloren.
Wieder mal war somit alles für ein tolles und spannendes Punktspiel vorbereitet.
Hochmotiviert ging man in das Spiel und flog komplett auf die Nase. Spandau agierte deutlich variabler und gedanklich schneller. Blau-Weiß wurde in den ersten acht Minuten beinahe in allen Belangen überrannt. Es stand 6:1 für die Spandauer. Besonders der Rückraum Linke konnte sich mit starken Einzelaktionen gegen unsere Abwehr immer wieder gekonnt durchsetzen. Man hatte den Start gehörig verschlafen und konnte in dieser Phase nur auf ein Einbrechen der Spandauer hoffen.
Es kam allerdings anders. Spandau brach zwar nicht ein, aber angeführt vom nimmermüden Kern in Abwehr und wiederholt im Angriff, kämpfte man sich in die Partie. Anfangs war es lediglich ein Halten des Abstandes, aber ab der 21. Minute konnte man hinten Bälle erfolgreich erobern und vorne lief Schewetzky langsam heiß. Von einem 12:7 in der 21. Minute ging es bis zum 13:13 in der 30. Minute hoch her. Der starke 6-zu-1-Lauf machte sich auch in den Köpfen bemerkbar. Man trat selbstbewusster auf und auch wenn Spandau kurz vor Halbzeitpfiff noch mit einem 7-Meter mit einem Tor in Führung gehen konnte, ging man als mentaler Halbzeitsieger in die Pause.
Mit frischem Kopf konnte man an die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit mehr als anknüpfen. Die Abwehr stand, wie inzwischen gewohnt, sehr sicher und auch das Blockspiel mit den Torhütern gelang am heutigen Tag beinahe routiniert. Die ersten 11 Minuten waren beide Mannschaften auf Augenhöhe und schenkten sich wenig in Abwehr und Angriff. Dann aber kippte das Spiel deutlich in Richtung Blau-Weiß. In der 43 Minute konnte man die inzwischen erreichte Führung ausbauen und führte mit 18:20. Die Reife der Mannschaft und der klare Kopf war deutlich zu sehen. Auch ein kleiner Knock-out von Schewetzky (gute Besserung von hier aus) störte das Spielgeschehen nur teilweise. Unterstützt von den trommelnden Tempelhofer Fans überstand man auch ein zwischenzeitliches Unentschieden. Man blieb kühl im Kopf und setzte hinten und vorne entscheidende Nadelstiche, sodass man, durch einen erneuten Doppelpack von Schewetzky, mit drei Toren kurz vor Schluss führte. Letztlich stand, nach einem weiteren Treffer für Blau Weiß, ein erneuter Sieg für die Tempelhofer auf dem Papier.
Wieder einmal konnte man sich auf Blau Weiß verlassen und es gab ein spannendes Handballspiel inklusive Happy End zu bewundern. Sorgen sollte man sich nur um die ersten verschlafenen 10 Minuten machen und um Viehstädts Stimme, die eine Stunde am Spielfeldrand voll gefordert wurde. Ein entspannter Start-Ziel-Sieg scheint für unsere Blau Weißen auch etwas zu langweilig zu sein. Beinahe beeindruckend war, wie selbstverständlich ein 5 Tore Rückstand zu Beginn des Spiels noch in einen 4 Tore Sieg umgemünzt wurde.
In der kommenden Woche wartet in der komplett neuen „Heimhalle“ in der Bosestraße Narva auf einen heißen Tanz, bei dem wir uns endgültig oben in der Tabelle anmelden wollen. Petersen, Berges, K.-A. Rohrbeck (1), Widczisk, Quente, Jobs (3), Dag (5), J. Schewetzky (10), N. Schewetzky (4), F.-E. Rohrbeck, Tellner, Kern (5), Keßler